Videobeobachtung in Hessen – eine Erfolgsgeschichte Safe City Experte Frank Salder im Interview mit dem HessenKurier

Immer mehr hessische Städte entscheiden sich für den Einsatz von Videotechnik bei der Kriminalitätsbekämpfung. Der Hessenkurier sprach mit Frank Salder, Geschäftsführer der Dallmeier Systems GmbH in Gladbeck und Safe City-Fachexperte bei Dallmeier, Hersteller von Videosicherheitstechnik im bayerischen Regensburg.

Herr Salder, warum setzen Polizei und Stadtparlamente immer häufiger auf Videoüberwachung und -beobachtung? Und wie sehen Sie die Akzeptanz in der Bevölkerung?

Die Leistungsfähigkeit moderner Anlagen trägt immer erfolgreicher zur Aufklärung, aber auch zur Prävention und zur Intervention bei teilweise schweren Straftaten bei. In Wiesbaden konnten Strafverfolger in einem zweimonatigen Testzeitraum von 60 teilweise schweren Straftaten weit über ein Drittel durch Videotechnik aufklären. Traurige Prominenz erreichte dabei die schwere Messerattacke im Kulturzentrum im Juli 2020: Hier konnte der Täter aufgrund der Kamerabilder in kürzester Zeit identifiziert und festgenommen werden – obwohl die Tat mitten in der Nacht stattfand. Akzeptanz für die Videoüberwachung von Kriminalitätsschwerpunkten ist unserer Erfahrung nach eigentlich kein Thema mehr. Ganz im Gegenteil: Es hat den Anschein, dass immer mehr Bürger derartige Maßnahmen begrüßen. Das belegen auch entsprechende Umfragen.

Wer entscheidet eigentlich über eine städtische Videobeobachtung?

Hier gibt es klare demokratische Spielregeln. Identifiziert die Polizei einen Kriminalitätsschwerpunkt, also einen Bereich mit signifikant erhöhter Kriminalität, kann sie die Videoüberwachung beantragen. Das Stadtparlament wiederum entscheidet dann üblicherweise über die Genehmigung.

Neben Wiesbaden setzen Hanau, Frankfurt, Dietzenbach und seit kurzem auch Offenbach Systeme aus Ihrem Hause ein. Was macht die „Videotechnik aus Regensburg“ so beliebt?

Zum einen die eingesetzte Technik: Die von Dallmeier patentierten „Multifocal-Sensorkameras“ ermöglichen es Städten, sehr große Bereiche mit einer minimalen Anzahl an Kameras zu beobachten. In Wiesbaden etwa haben jeweils immer zwei Mitarbeiter von Polizei und Ordnungsamt fünf Kriminalitätsschwerpunkte mit über 40.000 qm im Blick, 24 Stunden täglich, und zwar in gerichtsverwertbarer Qualität bis in den letzten Winkel. Und dafür genügen gerade einmal 58 Kameras. Ein weiterer Punkt ist wohl das „Gesamtpaket“ – wir treten als Generalunternehmer auf und übernehmen die Koordination und Leitung sämtlicher Gewerke und Nebengewerke bis hin zum Tiefbau und Trassenplanung.

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